Mit dem Schwerpunkt Schilddrüsenerkrankungen und der Ausbildung in Thyreologie (Lehre der Schilddrüse) und Ultraschalldiagnostik (Prof. Dr. med. Holger Strunk Facharzt für Radiologie, Dr. med. Lars Konopka Facharzt für Innere Medizin, Dr. med. Markus Braunfels Facharzt für innere Medizin)
wende ich mich mit Ihnen gemeinsam Ihrer Schilddrüse zu.
Nach einer Anamnese, den Laborparametern, einem Ultraschall besprechen wir gemeinsam die Möglichkeiten der Unterstützung
Lage der Schilddrüse:
Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfes, vor der Luftröhre, Schmetterlingsförmig leicht seitlich gelegen.
Auf der Rückseite an den vier Polen befinden sich 4 kleine Epithelknöpfchen. Diese nennt man Nebenschilddrüsen und sind für die Regulation des Kalzium- und Phosphathaushalt zuständig. Bei Frauen sollte die Schilddrüse ein Volumen von ca. 18 ml nicht überschreiten, beim Mann nicht über 25 ml.
Funktion:
Die Schilddrüse ist die größte endokrine Drüse des Menschen. Endokrin bedeutet, dass eine Drüse ihr Sekret (Hormon), welches sie produziert in die Blutbahn abgibt und es dort zu den Zielorganen transportiert wird.
Derzeit ist bekannt, dass die Schilddrüse ca. 27 Hormone produziert. Das bekannteste Hormon ist das T4, welches in L-Thyroxin oder Euthyrox drin ist.
Das T4 ist ein sogenanntes Speicherhormon, welches aus 4 Jodatomen besteht und als Reserve zwischengespeichert wird. Es hat eine Haltbarkeit von 190 Stunden und wird nicht nur in der Schilddrüse, sondern auch in der Leber, in den Speicheldrüsen und den Nebennieren in geringer Menge produziert.
Das aktive Hormon, welches dem Körper jetzt und in diesem Moment zur Verfügung steht, ist das T3. Es hat 3 Jodatome und steht dem Körper für viele Funktionen zur Verfügung. Seine „Reichweite“ beträgt gerade mal nur 19 Stunden. Wird das T3 knapp, holt der Körper sich das T4 heran, spaltet ein Jodatom ab und aus T4 wird T3, womit der Körper wieder arbeiten kann.
Eines der „Betriebsstoffe“ ist das Jod. Denn daraus werden mitunter auch die Schilddrüsenhormone produziert.
Aber auch Eisen, Vitamin B12 und Vitamin C sind für die Schilddrüse als „Betriebsstoffe“ sehr wichtig.
Die eigentliche Funktion der Schilddrüse ist sehr vielfältig.
- Wärmeregulation
- Stoffwechsel
- Belastbarkeit
- Schlaf
- Gewicht
- Stimmung / Laune
- Zyklus der Frau
- Sexualität
- Fortpflanzung
- Intelligenz
- Haargesundheit
- Verdauung
- Haut
- Knochengesundheit
- Blutdruck
- Herzfrequenz
- Gefäße
- Augen
u.v.m.
Zusammenhänge:
Wie man aus der Liste entnehmen kann, hat die Schilddrüse Einfluss auch auf andere Hormonproduzierende Organe.
Geschlechtshormone:
Arbeitet die Schilddrüse nicht richtig, können die Geschlechtshormone nicht ausreichend produziert werden.
Die Folgen können unerfüllter Kinderwunsch sein, aber auch das fehlen der Lust auf die Lust (Ach Schatz, wir haben doch erst vor 6 Wochen….), bei der Frau kann es zu Unregelmäßigkeiten des Zyklus kommen bis hin zum Ausbleiben der Menstruation. Beim Mann kann es Auswirkungen auf die Produktion und Vitalität der Spermien haben.
Nervenkostüm:
Bei einer Fehlfunktion der Schilddrüse kann es zu Schlafstörungen führen. Aber auch zu Schlappheit, Müdigkeit, Erschöpfung, Gewichtsveränderungen, dünnes Nervenkostüm und so weiter. Grund ist dafür, dass die Schilddrüse mit den Nebennieren kooperieren. Hat man dauerhaften Stress (körperlich oder seelisch) können die so genannten Stresshormone in der Nebenniere nicht richtig produziert werden. Die Folgen sind wie oben beschrieben Plus Einfluss auch auf das Insulin (Zuckerhaushalt), Infektanfälligkeit usw.
Andersrum aber genauso. Schwächelt die Schilddrüse aus welchen Gründen auch immer, gerät die Nebenniere aus dem Takt und kann damit auch in ihrer Funktion „langsamer““ werden, was für sich genommen wieder die Geschlechtshormone mit ins Boot nimmt.
Allem Voran steht der gern verschwiegene und doch so wichtige Darm.
Der Darm kann mit seinen Darmbakterien selbstständig Vitamine, die für unsere Hormonorgane so wichtig sind, selbstständig produzieren. Aber auch die Schleimhaut im Darm ist nicht zu unterschätzen. Denn diese ist auch für die Aufnahme der Nährstoffe zuständig. gibt es Probleme im Darm, kann die Nährstoffaufnahme gestört werden. Die so wichtigen Organe wrden dadurch mit Nährstoffe nicht richtig versorgt. Ihnen fehlen schlichtweg die Betriebsstoffe, wie dem Auto der Sprit. Und ohne Betriebsstoffe keine Fahrt auf dem Dampfer.
Daher ist es in der Naturheilkunde in der Regel so, dass vorerst die Basis in Ordnung gebracht werden muss, damit die Versorgung der Organe gewährleistet ist.
Danach gehts weiter mit der eigentlichen Beachtung der Organe.
Die Hashimoto Thyreoiditis gehört mit zu den Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse.
In diesem Fall richtet sich die Erkrankung gegen ihr eigenes Organ. Dadurch entzündet sich das Schilddrüsengewebe.
Die Symptome sind vielfältig und z.T. so diffus und unspezifisch, dass die Patienten oft Jahre brauchen, um eine Diagnose zu bekommen.
Hier mal einige Symptome:
- Haarausfall, strohige unbändige Haare
- Schlafstörungen
- Kälteempfinden, schnelles frieren
- schlechte Belastbarkeit. Oft sehr niedrigen Puls und Blutdruck, schiesst aber beides bei Anspannung sehr schnell hoch
- Müdigkeit, Erschöpfung
- traurigkeit, niedergeschlagenheit bis hin zu depressiven Stimmungen (Grundstimmung der traurig herunterhängenden Mundwinkel). Trotz eigentlich ein gebürtiger Sonnenschein
- Erst Gewichtsabnahme oder nicht zunehmen können, dann plötzliche Gewichtszunahme und nicht abnehmen können
- Blässe
- Ringe unter den Augen
- Verdauungsbeschwerden
- unerfüllter Kinderwunsch
- Menstruationsunregelmässigkeiten
- Muskel/Knochen/Gelenkschmerzen
- Vergesslichkeit
- Watte im Kopf
- Herzklopfen, Herzstolpern
- keine Lust auf die Lust
- Krankheitsgefühl, obwohl „alles in Ordnung“ ist
- u.s.w
Zu einer guten Diagnose gehören ein Blutbild, die Körpertemperatur, das Befinden (ganz wichtig. Denn wir behandeln nicht das Labor, sondern den Menschen) und das Ultraschall.
So traurig, wie die Stimmung manchmal ist, so traurig sieht die Schilddrüse auch im Ultraschall aus. Wie traurig, herunterhängende Mundwinkel
Der Stoff wechsel und damit die Temperatur ist auch runtergefahren. Das kann man auch messen
Ja, und wenn die TPO-AK, THS und die freien Hormone im Blut auch hoch sind, dann ergibt das Ganze ein stimmiges Bild
Inhalt folgt
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In der Diagnostik wird der Patient als Ganzes betrachtet. Eine Blutentnahme ist nur ein Puzzleteil vom ganzen Bild. Vielmehr hängt auch die Geschichte daran.
Daher wird immer als erstes eine Anamnese gemacht, um sich ein Bild zu machen, was alles ggf. Einfluss auf das Unwohlsein haben könnte. Denn nicht nur „aus heiterem Himmel“ oder weil die Eltern und die Großeltern es auch hatten, muss der Grund für die Erkrankung sein. Die Schilddrüse ist mit Dr. Berndt Riegers Worten zu sprechen, der Sitz der Seele. Stress, Halswirbelsäulen Traumatas, Fehlernährung, Medikamente und noch vieles mehr können die Schilddrüse erkranken lassen.
Als nächstes erfolgt immer die Temperaturmessung. Nicht, wie angenommen, wird das Fieber gemessen, sondern die aktuelle Körpertemperatur. Denn die Temperatur gibt viel Aufschluss über das Befinden der Schilddrüse aber auch die Nebennieren. Sie zeigt an, ob der Körper ständig hoch fährt oder eher der Stoffwechsel nicht richtig funktioniert und die Temperatur dadurch eher kühl ist.
Wichtig ist auch das Abtasten der Schilddürse. Größe, Verschieblichkeit, Seitengleichheit, Atemgeräusche (mit dem Stethoskop am Hals abgehört), Verhärtungen.
Im Anschluss wird noch eine Ultraschalluntersuchung gemacht, um die Strukturen zu begutachten.
Und wenn wir nun alles gesammelt haben, bleibt zu guter letzt noch das Blutbild. Zu den Werten gehören:
THS, ft3, ft4, TPO-AK, TRAK, TAK, Eisenprofil, Vitamin D, Selen ZInk und Jod.
Wenn nun alle Werte erhoben sind, kann es mit der Therapie anhand Ihrer Ergebnisse ggf. gemeinsam mit einem Arzt beginnen.
Je nach Befund werden unterschiedliche Methoden besprochen, wie man die Schilddrüse entsprechend ihrer Funktion unterstützen kann.
Folgende Themen können mit Ihnen besprochen:
- Halswickel
- Muskulatur
- Kiefergelenk
- Darm
- Nährstoffe
- Jod
- Schilddrüsenhormone
- Ernährung
- Das Leben