Allgemein

Mit dem Schwerpunkt Schilddrüsenerkrankungen und der Ausbildung in Thyreologie (Lehre der Schilddrüse) und Ultraschalldiagnostik (Prof. Dr. med. Holger Strunk Facharzt für Radiologie, Dr. med. Lars Konopka Facharzt für Innere Medizin, Dr. med. Markus Braunfels Facharzt für innere Medizin)
wende ich mich mit Ihnen gemeinsam Ihrer Schilddrüse zu.

Nach einer Anamnese, den Laborparametern und einem Ultraschall besprechen wir gemeinsam die Möglichkeiten der Therapie

Die Schilddrüse

Lage der Schilddrüse:
Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfes, vor der Luftröhre, Schmetterlingsförmig leicht seitlich gelegen.
Auf der Rückseite an den vier Polen befinden sich 4 kleine Epithelknöpfchen. Diese nennt man Nebenschilddrüsen und sind für die Regulation des Kalzium- und Phosphathaushalt zuständig. Bei Frauen sollte die Schilddrüse ein Volumen von ca. 18 ml nicht überschreiten, beim Mann nicht über 25 ml.
In der Schulmedizin ist allerdings die Mindestgröße nicht definiert.
In meiner Praxis handhabe ich es etwas anders. Denn es kommt nicht auf die Größe drauf an, sondern auf die Funktionalität.
Was nützt mir eine große Schilddrüse, wenn sie Dysfunktional ist?
Und warum sollte ich mir um eine kleine Schilddrüse sorgen machen, wenn sie doch alles tut, was sie soll?
Genau darum dreht es sich in meiner Praxis, Hier schaue ich, wie wir gemeinsam die Schilddrüse wieder aufbauen, dass sie wieder tut was sie soll

 

Funktion:
Die Schilddrüse ist die größte endokrine Drüse des Menschen. Endokrin bedeutet, dass eine Drüse ihr Sekret (Hormon), welches sie produziert in die Blutbahn abgibt und es dort zu den Zielorganen transportiert wird.
Derzeit ist bekannt, dass die Schilddrüse ca. über 31 Hormone produziert. Das bekannteste Hormon ist das T4, welches in L-Thyroxin oder Euthyrox drin ist.
Das T4 ist ein sogenanntes Speicherhormon, welches aus 4 Jodatomen besteht und als Reserve zwischengespeichert wird. Es hat eine Haltbarkeit von 190 Stunden und wird nicht nur in der Schilddrüse, sondern auch in der Leber, in den Speicheldrüsen und den Nebennieren in geringer Menge produziert.
Das aktive Hormon, welches dem Körper jetzt und in diesem Moment zur Verfügung steht, ist das T3. Es hat 3 Jodatome und steht dem Körper für viele Funktionen zur Verfügung. Seine „Reichweite“ beträgt gerade mal nur 19 Stunden. Wird das T3 knapp, holt der Körper sich das T4 heran, spaltet ein Jodatom ab und aus T4 wird T3, womit der Körper wieder arbeiten kann.
Eines der „Betriebsstoffe“ ist das Jod. Denn daraus werden mitunter auch die Schilddrüsenhormone produziert.
Aber auch Eisen, Vitamin B12 und Vitamin C und Selen sind für die Schilddrüse als „Betriebsstoffe“ sehr wichtig.
Die eigentliche Funktion der Schilddrüse ist sehr vielfältig.

  • Wärmeregulation
  • Stoffwechsel
  • Belastbarkeit
  • Schlaf
  • Gewicht
  • Stimmung / Laune
  • Zyklus der Frau
  • Sexualität
  • Fortpflanzung
  • Intelligenz
  • Haargesundheit
  • Verdauung
  • Haut
  • Knochengesundheit
  • Blutdruck
  • Herzfrequenz
  • Gefäße
  • Augen
    u.v.m.

Zusammenhänge:
Wie man aus der Liste entnehmen kann, hat die Schilddrüse Einfluss auch auf andere Hormonproduzierende Organe.
Geschlechtshormone:
Arbeitet die Schilddrüse nicht richtig, können die Geschlechtshormone nicht ausreichend produziert werden.
Die Folgen können unerfüllter Kinderwunsch sein, aber auch das fehlen der Lust auf die Lust (Ach Schatz, wir haben doch erst vor 6 Wochen….), bei der Frau kann es zu Unregelmäßigkeiten des Zyklus kommen bis hin zum Ausbleiben der Menstruation. Beim Mann kann es Auswirkungen auf die Produktion und Vitalität der Spermien haben.
Nervenkostüm:
Bei einer Fehlfunktion der Schilddrüse kann es zu Schlafstörungen führen. Aber auch zu Schlappheit, Müdigkeit, Erschöpfung, Gewichtsveränderungen, dünnes Nervenkostüm und so weiter. Grund ist dafür, dass die Schilddrüse mit den Nebennieren kooperieren. Hat man dauerhaften Stress (körperlich oder seelisch) können die so genannten Stresshormone in der Nebenniere nicht richtig produziert werden. Die Folgen sind wie oben beschrieben Plus Einfluss auch auf das Insulin (Zuckerhaushalt), Infektanfälligkeit usw.
Andersrum aber genauso. Schwächelt die Schilddrüse aus welchen Gründen auch immer, gerät die Nebenniere aus dem Takt und kann damit auch in ihrer Funktion „langsamer““ werden, was für sich genommen wieder die Geschlechtshormone mit ins Boot nimmt.
Allem Voran steht der gern verschwiegene und doch so wichtige Darm.
Der Darm kann mit seinen Darmbakterien selbstständig Vitamine, die für unsere Hormonorgane so wichtig sind, selbstständig produzieren. Aber auch die Schleimhaut im Darm ist nicht zu unterschätzen. Denn diese ist auch für die Aufnahme der Nährstoffe zuständig. gibt es Probleme im Darm, kann die Nährstoffaufnahme gestört werden. Die so wichtigen Organe wrden dadurch mit Nährstoffe nicht richtig versorgt. Ihnen fehlen schlichtweg die Betriebsstoffe, wie dem Auto der Sprit. Und ohne Betriebsstoffe keine Fahrt auf dem Dampfer.
Daher ist es in der Naturheilkunde in der Regel so, dass vorerst die Basis in Ordnung gebracht werden muss, damit die Versorgung der Organe gewährleistet ist.
Danach gehts weiter mit der eigentlichen Beachtung der Organe.

Hashimoto ThyreoiditisDie Hashimoto Thyreoiditis gehört mit zu den Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse.
In diesem Fall richtet sich die Erkrankung gegen ihr eigenes Organ. Dadurch entzündet sich das Schilddrüsengewebe.
Die Symptome sind vielfältig und z.T. so diffus und unspezifisch, dass die Patienten oft Jahre brauchen, um eine Diagnose zu bekommen.

Hier mal einige Symptome:

  • Haarausfall, strohige unbändige Haare
  • Schlafstörungen
  • Kälteempfinden, schnelles frieren
  • schlechte Belastbarkeit. Oft sehr niedrigen Puls und Blutdruck, schiesst aber beides bei Anspannung sehr schnell hoch
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • traurigkeit, niedergeschlagenheit bis hin zu depressiven Stimmungen (Grundstimmung der traurig herunterhängenden Mundwinkel). Trotz eigentlich ein gebürtiger Sonnenschein
  • Erst Gewichtsabnahme oder nicht zunehmen können, dann plötzliche Gewichtszunahme und nicht abnehmen können
  • Blässe
  • Ringe unter den Augen
  • Verdauungsbeschwerden
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Menstruationsunregelmässigkeiten
  • Muskel/Knochen/Gelenkschmerzen
  • Vergesslichkeit
  • Watte im Kopf
  • Herzklopfen, Herzstolpern
  • keine Lust auf die Lust
  • Krankheitsgefühl, obwohl „alles in Ordnung“ ist
  • u.s.w

Zu einer guten Diagnose gehören ein Blutbild, die Körpertemperatur, das Befinden (ganz wichtig. Denn wir behandeln nicht das Labor, sondern den Menschen) und das Ultraschall.


So traurig, wie die Stimmung manchmal ist, so traurig sieht die Schilddrüse auch im Ultraschall aus. Wie traurig, herunterhängende Mundwinkel

Der Stoff wechsel und damit die Temperatur ist auch runtergefahren. Das kann man auch messen

Ja, und wenn die TPO-AK, TSH und die freien Hormone im Blut auch hoch sind, dann ergibt das Ganze ein stimmiges Bild

Morbus Basedow 
Morbus Basedow ist das Gegenteil des Hashimotos. Hier geht die Schilddrüse in eine Überfunktion. Gewichtsabnahme, schnelles Schwitzen, Nervosität, Zittrigkeit, Durchfälle sind nur einige Symptome. Ein weiteres und für viele ein ganz entscheidendes ist die endokrine Orbitopathie, die dazu führt, dass es hinterm Auge zu einer Ödembildung kommen kann und somit auf den Sehnerv drücken könnte. Das führt zu den bekannten Frosch oder Glubschaugen mit der Gefahr der Erblindung (was allerdings eher sehr selten ist)
Eine weitere Komplikation des Morbus Basedow kann die so genannte thyreotoxische Krise sein. Das ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei der die Schilddrüse Unmengen an Hormone produziert und somit den gesamten Stoffwechsel durcheinander bringt. Hoher Blutdruck, sehr hoher Puls, Fieber mit bis zu über 40 Grad können dabei auftreten. Aber bevor es soweit kommt, ist der Patient eh schon meist in der Klinik und wird mit Thyreostatika (Schilddrüsenblocker) behandelt.
Häufige Ursachen für einen Morbus Basedow sind Viren, wie z.B. das Eppstein Barr Virus oder auch das Corona Virus und der CoVid Impfung.  
Lesen Sie hierzu einmal eine Quelle zum Zusammenhang von der Corona Infektion/Impfung und neu aufgetretenem Morbus Basedow:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9437391/

Entzündungen
Neben den bekannten Schilddrüsen Autoimmun Entzündungen gibt es noch eine weitere.
De Quercvain. (De Kervan ausgesprochen)
Bei dieser subakuten Entzündung der Schilddrüse treten als Symptom Fieber, starke Schmerzen im Halsbereich und eine Blutveränderung sowohl in der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit als auch in den Schilddrüsenhormonen auf. Im Ultraschall kann die Entzündung ebenfalls gesehen werden.
Die Erkrankung tritt gehäuft im Frühjahr und im Herbst auf, was vermuten lässt, dass sie wahrscheinlich viral bedingt ist. Genau ist es bisher noch nicht geklärt.
Im Labor findet man, wie gesagt, eine sehr stark erhöhte Blutsenkung und ein erhöhter CRP. 
Durch die starke Entzündung kann es dazu kommen, dass die Follikel in der Schilddrüse platzen und somit eine erhöhte Menge an Schilddrüsenhormone ausgeschüttet werden. Diese zeigen sich auch entsprechend mit einem erniedrigten TSH und erhöhten ft3 und ft4 Werten. 
In der Schulmedizin wird die Schilddrüse mit Schmerzmittel, Entzündungshemmer und ggf. auch mit einem Thyreostatika behandelt, wenn es denn sehr schlimm ist. Häufig heilt sie aber von selbst aus. Gelegentlich kann sich daraus auch eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein Hashimoto entwickeln.

Ultraschall
In der Diagnostik wird der Patient als Ganzes betrachtet. Eine Blutentnahme ist nur ein Puzzleteil vom ganzen Bild. Vielmehr hängt auch die Geschichte daran.
Daher wird immer als erstes eine Anamnese gemacht, um sich ein Bild zu machen, was alles ggf. Einfluss auf das Unwohlsein haben könnte. Denn nicht nur „aus heiterem Himmel“ oder weil die Eltern und die Großeltern es auch hatten, muss der Grund für die Erkrankung sein. Die Schilddrüse ist mit Dr. Berndt Riegers Worten zu sprechen, der Sitz der Seele. Stress, Halswirbelsäulen Traumatas, Fehlernährung, Medikamente und noch vieles mehr können die Schilddrüse erkranken lassen.

Als nächstes erfolgt immer die Temperaturmessung. Nicht, wie angenommen, wird das Fieber gemessen, sondern die aktuelle Körpertemperatur. Denn die Temperatur gibt viel Aufschluss über das Befinden der Schilddrüse aber auch die Nebennieren. Sie zeigt an, ob der Körper ständig hoch fährt oder eher der Stoffwechsel nicht richtig funktioniert und die Temperatur dadurch eher kühl ist.

Wichtig ist auch das Abtasten der Schilddürse. Größe, Verschieblichkeit, Seitengleichheit, Atemgeräusche (mit dem Stethoskop am Hals abgehört), Verhärtungen.

Im Anschluss wird noch eine Ultraschalluntersuchung gemacht, um die Strukturen zu begutachten.

Und wenn wir nun alles gesammelt haben, bleibt zu guter letzt noch das Blutbild. Zu den Werten gehören:
THS, ft3, ft4, TPO-AK, TRAK, TAK, Eisenprofil, Vitamin D, Selen ZInk und Jod.

Wenn nun alle Werte erhoben sind, kann es mit der Therapie anhand Ihrer Ergebnisse ggf. gemeinsam mit Ihrem Arzt beginnen.

Behandlungsmöglichkeiten:
Je nach Befund werden unterschiedliche Methoden besprochen, wie man die Schilddrüse entsprechend ihrer Funktion unterstützen kann.
Folgende Themen können mit Ihnen besprochen:

  • Schilddrüsenwickel
  • Osteopathie
  • Schilddrüsenmassage
  • Darm
  • Nährstoffe
  • Jod
  • Schilddrüsenhormone
  • Ernährung
  • Das Leben